Tag 1:
Kilometerfressen auf der Autobahn, anders kann man den
ersten Tag nicht beschreiben. Kirsche ist schon am Abend vorher bei mir
aufgeschlagen und Frank ist dann heute Morgen eingetroffen. Heutiges Ziel ist
Nancy in Frankreich per Autobahn um Kilometer zu machen, Staus gab es dabei nur
in Frankreich und hier machen die Autos brav Platz für Motorräder. Das
Zielhotel war gegenüber einem Grillhouse, somit war die Versorgung mit wichtigen
Nährstoffen und reichlich Flüssigkeit gesichert.
Tag 2:
Tagesziel Mautfrei von Nancy nach La Clusaz, dort hatten wir
Zimmer im Le Ferme reserviert. Dieses Wunderbare Hotel liegt direkt an der
Route des Grandes Alpes. Man kann zwar deutlich billiger und schlechter
Übernachten, aber man kann es einfach mal genießen.
Tag 3:
Die dritte Etappe bis zum eigentlich Ziel Ort Sanremo in
Italien, war zum Teil so geplant das wir nun ein wenig der Route des Grandes
Alpes folgen. Der Route wurden dann auch ab den Start,
durch reichlich verdauten Gras, erst das richtige Alpenduftaroma verpasst.
Allerdings hatte
ich auch vorher nicht geschaut welche Pässe überhaupt schon offen sind und so
kam es das wir wegen des zu diesem Zeitpunkt noch gesperrten Col de l'Iseran
Pass die Route spontan umlegen mussten. Wir sind dann über den Col du Petit St. Bernard nach Italien ausgewichen, wo dann auch Frank
spontan aus Freude über die tolle Aussicht.
Sein Frontkotflügel in Kirsche
seiner Tenere versenkte, anschließend sind wir dann aufgrund des erheblichen
Zeitverzugs wegen des Umwegs wieder dazu Übergegangen ein Teil der Restroute auf Italienischen
Autobahnen zu verbringen. Was dann mal lockere 50 Euro pro Person und Motorrad
gekostet hat, aber die Alternative wären 3-4 Stunden zusätzlich auf den
Motorrad gewesen.
Tag 4:
Watt soll man sagen, ein schickes Haus mit guten
Zimmern und ein Pool mit 25° Wassertemperatur. Dazu etwas zu Grillen und ein paar
Dosen Bier, man muss nicht jeden Tag fahren. Habe mich dann auch entgegen
meiner Natur den allgemeinen gelüsten nach einem Ruhetag angepasst.
Frank sorgt
in eins 1A Sternekoch Manier dafür, dass wir nicht an Skorbut sterben und ist
gebucht für die nächsten 25 Jahre.
Tag 5:
Heute sollte es endlich soweit sein,
Fort Central bei Tende ist das Ziel. Da wir die Schotterserpentinen schon mal
gefahren sind und uns nur eine Schneewehe vom Fort trennte. War es nicht weiter
schlimm das diese Auffahrt aktuell nicht befahrbar ist, im GS Forum hatte ich
eine andere Route gefunden die Spaß versprach und genauso ist es auch gekommen.
Über allerkleinste Landstraßen sind wir Richtung Tende gefahren, um kurz davor
auf die Route vom GS-Forum zu schwenken. Eine wirklich sehr schöne Route, an
der deren Anfang gleich ein Schild ist das die Straße nur mit Allradfahrzeugen
befahren werden darf und selbst ein wenig Regen am Ende konnte den Spaß nicht
verderben. Am Fort Central angekommen, war dann aber die eigentliche Einfahrt
in den Nordteil der LGKS gesperrt. Angesichts der Tatsache das wir ja auch noch
zurück zur Unterkunft mussten auch kein Weltuntergang, dafür dann halt noch mal
zum Einkaufen nach Sanremo und sich in den Verkehrswahsinn stürzen.
Tag 6:
Frank musst heute Gesundheitlich mal
pausieren, Kirsche und ich haben uns quer durch das Hinterland zum Südteil
der LGKS durchgewühlt. Am Ende wurde alle Mühen belohnt mit herrlichen Offroad
Wegen und einer leckeren Mittagspause im Ritrovo degli Amici in Verdeggia. Selbst die Heimfahrt entlang der SP548 bis zum Mittelmeer
wäre diese Tour wert gewesen.
Tag 7:
Gut gelaunt alle zusammen gestartet, Ziel
war der Südteil der LGKS. Beim Zwischenstopp auf einen Berg an so einer
Funkstation haben Frank und Kirsche die Kettenspannung unserer Motorräder
verglichen.
Mit erschrecken habe sie dabei festgestellt das mein Kettenblatt
komplett verschließen ist.
Das waren jetzt gerade mal grob 2200km drauf und es ist
komplett Schrott. Kann eigentlich nur ein Materialfehler sein, sowas hatte ich
selbst mit den billigsten Kettenblatt noch nicht erlebt. Nur war eine
Programmänderung angesagt, es ging zum Yamaha Händler nach Imperia und klar
hatte der natürlich Mittagspause. Also erstmal wieder zum Hafen Kaffee trinken,
dann wieder zum Händler und die frohe Botschaft vernehmen das die Lieferung des
Kettenblatts 5-6 Tage dauert. Das ist definitiv zu lange, auch ein Anruf von
Frank bei Matthies in Hamburg bracht uns nicht weiter. Es folgte ein
verzweifelter Anruf bei Kettenmax.de, denen meine Situation erklärt und die
Jungs haben dann Super reagiert. Noch am selben Tag wurde ein neues Kettenblatt
per Express raus geschickt und ab dann war Warten angesagt.
Tag 8:
Das DHL Tracking sagt das mein Paket seit
5:30 in Genua ist und von dort aus sind es ja nur noch 110km. Die Hoffnung es
also heute noch zu bekommen bestand, bis sich der Status um 10:30 auf
eingelagert änderte. Da musste was faul sein, ein paar Telefonate mit DHL
ergaben, die Italiener konnten mit der Adresse und meinen Namen nichts
anfangen. Adresse stimmte zwar, aber es gab dort keine Firma mit meinen Namen… nee
klar sonst geht es noch. Weitere Anrufe ergaben das der Versender das
korrigieren muss, also wurde die Adresse auf Bed and Breakfast geändert (dort
hatten wir uns ja eingemietet) und schon war alles ok. Nur am heutigen Tag wird
nichts mehr passieren, denn dieses muss DHL Deutschland an DHL Italien
übermitteln und dann wird am nächsten Tag ein neuer Zustellversuch gestartet.
Persönlich war meine Laune nun auf den Tiefpunkt angekommen, zu einen ärgerte
es mich das ich nichts machen konnte Außer warten und zum anderen ärgerte ich
mich das meine Laune erstmal im Arsch war. Da hilft nur abschalten und in den
Inneren Ruhemodus gehen um herunter zu kommen, in solchen Moment bin ich für
Umwelt eh kaum genießbar.
Tag 9:
Warten, warten, warten und um 10:30 dann
der Status das sich das Paket endlich im Lieferfahrzeug befindet.
So ab 13:00
hatte ich dann schon massive Zweifel, ob es Überhaupt noch kommt. Um 15:00 war
es dann endlich angekommen und um 15:40 verbaut, so war zumindest die Heimreise
ab den morgigen Tag gesichert. Anschließend ging es dann noch mal gemeinsam zum
Essen nach Sanremo und meine beiden Mitfahrer wollten für den morgigen Tag früh
ins Bett. Verstanden habe ich das nicht, habe ich selber doch nun zwei Tage auf
der faulen Haut gelegen. So kam es dann, das ich zusammen mit den Fröschen (die als einziges noch wach waren) und
ein paar Dosen Bier den groben Schlachtplan für die nächsten Tage allein ausgearbeitet habe.
Tag 10:
Da die
Heimreise nun ein Tag kürzer war als geplant, ist die Idee auf den Rückweg die
Route des Grandes
Alpes zu fahren ja erledigt gewesen. Maut Straßen verweigerte ich und auch den
Weg über Lichtenstein
fand ich nicht besonders prickelnd. In Absprache mit Fröschen gestern Abend
hatte ich dann
schon mal Zimmer in Lons le Saunier gebucht. Allein durch Eingabe Mautstraßen vermeiden im
Navi, wurde es einer der besten Fahr Tage der ganzen Tour. 600km bei 10 Std
reiner Fahrzeit schlauchten zwar am Ende gewaltig, die Route ging Anfangs von Sanremo entlang der Küste Richtung Frankreich. Um dann über Landstraßen durch Frankreich Richtung Col de Tende und Italien gerade Hoch nach Turin zu fahren. Dort wurde dann nach links geschwenkt über den Col du Mont Cenis nach Lons de Saunier, am Ende hat meine ich keiner von uns auch nur ein Kilometer davon bereut.
Tag 11:
Noch
leicht geschädigt von gestern, gab es erstmal wieder 200km aller beste Französische
Landstraßen.
Bis
wir hinter Mülhausen dann wieder Deutsche Autobahnen unter uns hatten, es
folgten
weitere
400km auf dieser bis nach Breitenbach am Herzberg.
Den Landgasthof Jossatal
kann man nur jeden
ans Herz legen der in dieser Region übernachten will, bei einem guten
Abendessen und ein paar
Bier haben wir dann den letzten gemeinsamen Abend unseres Urlaubs ausklingen
lassen.
Tag 12:
Noch ein
kleiner Aufreger zum Ende der Tour, Kirsche seine Motorradklamotten waren heute Morgen verschwunden. Alles Suchen blieb erfolglos, bis ihm irgendwann einfiel das er gestern Abend unter Einflussnahme von ein paar Bier diese ja unter die Matratze gestopft hatte um etwas erhöht zu liegen.
Ende Gut, alles Gut :D.
Während Frank und Kirsche sich nun direkt zur Autobahn begeben haben, da sie ja deutlich länger fahren mussten. Habe ich die ersten 1,5 Std wieder auf der Landstraße verbracht, bis mir dann bei Masberg kalt wurde und nur noch nach Hause wollte.
Danke für die tolle Tour Frank und Kirsche, hat wieder mal mächtig viel Spaß gemacht und hoffe das es noch lange nicht die letzte war.
Mein
Fazit:
Die
zweite Tour nach Ligurien war wieder ein Runde Geschichte, es hat alles gepasst
und bei einer dritten Wiederholung bin ich gerne wieder dabei 😊.
Wir
hatten drei Rehoiler IQ11 im Einsatz, zwei davon mit GPS und einer mit
Tachosignal. Alles 1A
gelaufen, alle drei Ketten sahen immer perfekt geschmiert aus. Die Rehoiler mit GPS haben zuverlässig jeden Tunnel angezeigt (Cockpit LED ging an, weil kein GPS Empfang mehr da war) und sind danach immer wieder sauber auf GPS umgesprungen. So soll es sein und wegen der paar hundert Meter im Tunnel läuft keine Kette trocken.
Der Spontankauf des Louis Sommer Textilanzug war ein Super Idee, schönes Wetter war ja gebucht und in den Rukka Klamotten ist es dann einfach zu warm in Ligurien. Unter der Jacke habe ich erstmals von Louis die Super Shield Weste getragen, diese gab mir das nötig Gefühl von Sicherheit und ich konnte trotzdem mit halb geöffneter Jacke fahren um kühlen Fahrtwind zu erhaschen.
Was mit den Kettenblatt schief gelaufen ist muss sich noch zeigen, an der Kette und dem Ritzel ist kein Verschleiß erkennbar. An der Kettenpflege kann es auch nicht gelegen haben, die ist mehr als gut geölt. Ich werde das Kettenblatt jetzt einschicken und dann mal horchen was der Hersteller dazu sagt.